Der Alltag ist stressig, wir fühlen uns wie im Hamsterrad, wollen eine Auszeit, Abstand, zur Ruhe kommen. Nach der Fitness- und Wellnesswelle ist es jetzt die Achtsamkeit, die uns aus den Zwängen von Berufs- und Privatleben befreien soll. Egal ob Stress, Schmerzen oder Depression, Achtsamkeit scheint eine Allzweckwaffe zu sein. Das ruft natürlich die Kritiker auf den Plan, die vieles für übertrieben halten.
Nervenkitzel statt Meditation
Man braucht aber keinen aktuellen Trend, um zu wissen, was einem guttut und was nicht. Es hat noch niemandem geschadet, sich für ein paar Stunden zurückzuziehen und zum Beispiel dem Online-Casino einen Besuch abzustatten. Eine Runde mit den neuesten Slots online zu verbringen, kann mehr zu Wohlgefühl und Zufriedenheit beitragen als eine stundenlange Meditation. Gerade der Nervenkitzel, wenn die Walzen sich in den modernen einarmigen Banditen drehen, sorgt für den Adrenalinkick. Kräfte werden mobilisiert, der Geist wird hellwach. Wenn die Walzen dann auch noch auf den gleichen Symbolen zum Stehen kommen, erfährt man einen wahren Glücksrausch. Wer einfach einmal Zeit für sich haben möchte, ist nicht egoistisch. Vielmehr ist die kleine Auszeit von Beruf, Alltag, Beziehung und Familie wichtig für das eigene Wohlbefinden und damit die Gesundheit.
Einfache Übungen zur Selbstwahrnehmung
Das „Mitgefühl mit sich selbst“ stärken will auch die Achtsamkeit. Tatsächlich konnten zahlreiche Studien inzwischen die Wirksamkeit der Achtsamkeitslehren bestätigen. Achtsamkeit bedeutet sich einfach im Hier und Jetzt zu befinden und nicht an Vergangenheit und Zukunft zu denken. Es geht darum, den Moment zu erleben, ohne ihn zu bewerten. Achtsamkeitsübungen sollen die Selbstwahrnehmung schulen und damit Stress abbauen. Eine einfache Übung besteht darin, sich auf den Atem zu konzentrieren. Dazu sucht man sich einen ruhigen Ort, setzt sich aufrecht hin, blickt geradeaus und begleitet jeden Atemzug gedanklich mit „ein“ und „aus“. Die Übung sollte einige Minuten lang gemacht werden. Eine weitere Übung tastet gedanklich den Körper ab. Man lenkt die Aufmerksamkeit auf die Zehen und wandert von da aus Stück für Stück nach oben. Dabei konzentriert man sich darauf, wie sich die jeweilige Körperregion anfühlt. Durch die Übungen sollen wir uns von allen belastenden Gedanken abkoppeln und ihnen nicht mehr ausgeliefert sein.
Meditation und Yoga-Haltungen
Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus, bei dem bekanntlich Meditation eine entscheidende Rolle spielt. Meditation kann helfen, die täglichen Sorgen und Nöte zu überwinden und dadurch Glück und Zufriedenheit zu finden. Entwickelt wurden die Achtsamkeitslehren von Jon Kabat-Zinn, einem Molekularbiologen und Schüler des Zen-Buddhismus. Er orientierte sich an Yoga-Haltungen in Verbindung mit buddhistischer Meditation, bei der man sich auch hauptsächlich auf den Atem konzentriert. Daraus entwickelte er Ende des 20. Jahrhunderts das „Mindfullness Based Stress Reduction“-Training, was so viel wie Stressbewältigung durch Achtsamkeit bedeutet. Inzwischen wird in Achtsamkeit aber weit mehr hinein interpretiert als nur Stressabbau. Selbst für eine glückliche Beziehung müssen die Achtsamkeitslehren herhalten. Klar ist, wenn man seinem Partner aufmerksam begegnet, trägt das immer zu Harmonie und Wohlgefühl bei. Dazu bedarf es keiner besonderen Achtsamkeitsregeln. Wenn aber schwerwiegende Probleme eine Beziehung belasten, helfen selbst Achtsamkeitsübungen nicht mehr! Das gilt auch für gesundheitliche und psychische Beeinträchtigungen. Dann ist der Weg zum Arzt oder Therapeuten unerlässlich.